Scolari, P., Recensione a "Fabien Jégoudez, Erziehung bei Nietzsche und Grasberger Tectum Verlag, Baden Baden 2023", <<AUFKLÄRUNG UND KRITIK>>, 2023; (4):198-199 [https://hdl.handle.net/10807/246396]
Fabien Jégoudez, Erziehung bei Nietzsche und Grasberger
Scolari, Paolo
2023
Abstract
„Neue Erziehung nöthig, nicht neue Universitäten“ (NF-1870, 8 [93]); „Die antiken Mittel der Erziehung: der Wettkampf und die Liebe“ (NF- 1871/1872, 16 [14]); „Ich bin jetzt sehr hinterher, die argen Lücken unserer Erziehung (ich denke an Pforte und die Universitäten und andres) an mir selber nachträglich auszustopfen“. In diesen drei Fragmenten, den ersten beiden aus Friedrich Nietzsches Nachlass und dem dritten aus einem Brief an seinen Freund Carl von Gersdorff (21. Juli 1875), die zu Beginn des Buches platziert sind, wird die hermeneutische Herausforderung von Erziehung bei Nietzsche und Grasberger, einer Monographie von Fabien Jégoudez, die 2023 im Verlag Tectum als Band 43 in der Reihe Wissenschaftliche Beiträge: Philosophie erschienen ist, aufgegriffen und zugleich neu in Angriff genommen. Nach Hunderttausenden von Veröffentlichungen über Nietzsche wird das Schreiben über den Philosophen von Röcken immer mehr zu einer Herausforderung: Es geht vor allem darum, in seiner kaleidoskopischen Philosophie und im Strudel der manchmal noch glühenden, manchmal schon abgekühlten kritischen Debatten noch unveröffentlichte oder wenig begangene Pfade aufzuspüren und zu beschreiten. Das sagt Fabien Jégoudez, langjähriger Forscher und Interpret der Philosophie Nietzsches, Mitglied der Nietzsche-Gesellschaft und Autor zahlreicher internationaler wissenschaftlicher Beiträge sowie einer Monographie zum Thema Bildung im Denken Nietzsches mit dem Titel Nietzsche et les savants. Essai sur la Bildung et la pseudo-Bildung, erschienen 2022 im Pariser Verlag Connaissances et Savoirs. Und diesmal ist Jégoudez’ Vorstoß in das Panorama der „Bildung bei Nietzsche“ noch punktgenauer und scharfsinniger, gerade indem er die Figur Lorenz Grasbergers raffiniert herausarbeitet und in ein völlig neues Verhältnis zu Nietzsche setzt (dies ist derzeit die einzige Publikation in der endlosen Weimarer Nietzsche-Bibliographie, in der Grasbergers Name auftaucht). Schließlich ist es Jégoudez selbst, der feststellt, dass seine Forschung zwei Namen miteinander vergleicht, Nietzsche und Grasberger, den einen allgemein anerkannt, den anderen so vergessen, dass er bis heute nur einem kleinen Kreis von Gelehrten bekannt ist.File in questo prodotto:
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