Balbiani, L., „ohne Zweifel würden unzähliche eben so gut schreiben“. Johann Joachim Spalding: eine neue Sprache für eine neue Theologie, in Religion und Aufklärung. Akten des Ersten Internationalen Kongresses zur Erforschung der Aufklärungstheologie (Münster, 30. März bis 2. April 2014), (MÜNSTER -- DEU, 30-March 02-April 2014), Mohr Siebeck, TÜBINGEN -- DEU 2016: 313-326 [http://hdl.handle.net/10807/191495]

„ohne Zweifel würden unzähliche eben so gut schreiben“. Johann Joachim Spalding: eine neue Sprache für eine neue Theologie

Balbiani, Laura
2016

Abstract

An unterschiedlichen Stellen seiner Werke bekundete Johann Joachim Spalding sein Vertrauen in die Macht der Sprache. Er war davon überzeugt, dass es mit ihr möglich sei, den gesunden Verstand anzusprechen und jeden Menschen zu den wichtigsten Angelegenheiten des Lebens zu führen: Wahrheit und Tugend. Möglich sei das durch eine bestimmte „Art des Vortrags“, deren Eigenschaften „eine gewisse Einfalt“ und „Wahrheit des Ausdrucks“ seien – worin der pommersche Aufklärungstheologe zudem die Gründe seines eigenen Erfolgs sah. Auf Anregung von Shaftesbury, mit dessen Ausdrucksweise er sich auch als Übersetzer beschäftigte, bevorzugte er nicht nur Ich-zentrierte Textsorten wie Brief und Selbstgespräch, in denen sich Ich-Erzähler und Ich-Leser am einfachsten identifizieren können, sondern auch eine logische Argumentationsstruktur, die für eine wirksame und direkte Kommunikation sorgte. In seiner berühmtesten Schrift über die Bestimmung des Menschen ging Spalding von der erkenntnisfördernden Rolle einer vernunftgeleiteten Selbstbetrachtung aus und stellte sie als allgemeingültiges Vorbild einer inneren und äußeren Klarheit hin. Das markierte einen einschneidenden kommunikativen Paradigmenwechsel, der die Theologie vom fachsprachlichen Bereich in die Alltagssprache überführte. ‚Deutlichkeit‘ und ‚Fasslichkeit‘, die bei Spalding bahnbrechend eingesetzt wurden, wurden zu Schlüsselwörtern der ‚Popularphilosophie’ der Spätaufklärung, die eine rege Debatte über diese linguistischen Begriffe entfachte.
2016
Tedesco
Religion und Aufklärung. Akten des Ersten Internationalen Kongresses zur Erforschung der Aufklärungstheologie (Münster, 30. März bis 2. April 2014)
Religion und Aufklärung
MÜNSTER -- DEU
30-mar-2014
2-apr-2014
9783161543555
Mohr Siebeck
Balbiani, L., „ohne Zweifel würden unzähliche eben so gut schreiben“. Johann Joachim Spalding: eine neue Sprache für eine neue Theologie, in Religion und Aufklärung. Akten des Ersten Internationalen Kongresses zur Erforschung der Aufklärungstheologie (Münster, 30. März bis 2. April 2014), (MÜNSTER -- DEU, 30-March 02-April 2014), Mohr Siebeck, TÜBINGEN -- DEU 2016: 313-326 [http://hdl.handle.net/10807/191495]
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