Balbiani, L., Gippartgeregint, Taubenherz und Ave-Maria. Liebeszauber in den Codices Palatini germanici der UB Heidelberg, in Balbiani, L., Gobber, G. (ed.), Se il pensiero non va grato. Studi in onore di Barbara Stein per i suoi settant’anni, EDUCatt, Milano 2009: 9- 25 [http://hdl.handle.net/10807/191807]

Gippartgeregint, Taubenherz und Ave-Maria. Liebeszauber in den Codices Palatini germanici der UB Heidelberg

Balbiani, Laura
2009

Abstract

Ein gutes Drittel der 848 Codices Palatini germanici, die sich heute in der Heidelberger Universitätsbibliothek befinden, hat medizinischen Inhalt: Es handelt sich dabei um eine der größten deutschsprachigen medizinischen Rezeptbuchsammlungen weltweit. Anlässlich der Neukatalogisierung des Bestandes hatte ich die Gelegenheit, mit diesen wertvollen Handschriften zu arbeiten und sammelte ein Quellencorpus zum Thema Liebeszauber. Die Kodizes, in die ich Segensformeln und Liebeszauber-Anleitungen eingestreut fand, decken eine Zeitspanne von etwa drei Jahrhunderten ab, vom Jahr 1321 bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Es handelt sich um selbstständige Prosatexte von meist geringem Umfang (von zwei bis fünfzig Zeilen), die teils auf Latein, teils auf Deutsch verfasst sind, wie es für die Fachprosa des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit typisch war. Die TexteSie zeichnen sich durch eine große Vielfalt aus, sowohl in ihrer sprachlichen Gestaltung als auch in der sozio-kulturellen Einstufung und in den Verfahren, die zur Verwirklichung des Liebeswunsches angewandt werden. Hierzu wurden religiöse, magische, dämonische oder sympathetische Kräfte in Anspruch genommen. Viele Texte sind von einem tiefgehenden Synkretismus gekennzeichnet, denn die festzustellenden Wechselbezüge zwischen der Tradition des antiken und germanischen Heidentums, der christlichen Segenspraktik und der medizinischen Signaturenlehre sind beachtlich. Insgesamt sind die untersuchten Texte auf drei Gruppen zurückzuführen: Texte mit vorwiegend christlicher Ausprägung, gespickt mit liturgischen Formeln; Zaubersprüche, die auf die Beschwörung von magischen Kräften basieren und unmittelbar an die germanisch-metrische Formtradition erinnern; schließlich ‘medizinische’ Rezepte, die sich auf dem in der Medizin alt bewährten Grundsatz des similia similibus und auf den Kenntnissen der wunderbaren, verborgenen Kräfte von Pflanzen und Tieren (magia naturalis) gründen.
2009
Tedesco
Se il pensiero non va grato. Studi in onore di Barbara Stein per i suoi settant’anni
9788883116957
EDUCatt
Balbiani, L., Gippartgeregint, Taubenherz und Ave-Maria. Liebeszauber in den Codices Palatini germanici der UB Heidelberg, in Balbiani, L., Gobber, G. (ed.), Se il pensiero non va grato. Studi in onore di Barbara Stein per i suoi settant’anni, EDUCatt, Milano 2009: 9- 25 [http://hdl.handle.net/10807/191807]
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