Rainini, M. G., Das Jahr des Endes. Ausprägung, Quellen und Rezeption der Endzeitberechnung Joachims von Fiore, in Ehrich, S., Worm, A., Geschichte vom Ende her denken. Endzeitentwürfe und ihre Historisierung im Mittelalter, Schnell & Steiner, Regensburg 2019 <<FORUM MITTELALTER-STUDIEN>>,: 77-106 [http://hdl.handle.net/10807/137369]
Das Jahr des Endes. Ausprägung, Quellen und Rezeption der Endzeitberechnung Joachims von Fiore
Rainini, Marco Giuseppe
2019
Abstract
Im Rahmen der vielfältigen Erwartungen, welche die Lektüre der Prophezeiungen Joachims von Fiore im 13. Jahrhundert weckte, spielte die Voraussage des Jahres 1260 als Datum des Eintreffens endzeitlicher Ereignisse eine wichtige Rolle. Die bemerkenswerten Fortschritte der Forschung zu Joachim von Fiore, die auch der kritischen Edition eines großen Teils seines Gesamtwerkes zu verdanken sind, erlauben uns heute das Problem der Festlegung und der Bedeutung dieser Datumsnennung in den Schriften Joachims besser zu erklären. Es besteht womöglich sogar die Chance, die spezifischen Quellenbezüge, wenn nicht sogar die eigentliche Referenzquelle seiner Vorstellung vom Jahr des Endes herauszufiltern. Die Frage nach Traditionslinien könnte dazu beitragen, die Berechnungen des Abtes besser in den Kontext des zeitgenössischen theologischen Schrifttums einzubetten. Neben den Werken prophetischen Charakters, die verschiedentlich im Jahrhundert nach seinem Tode – häufig erst durch falsche Zuschreibungen – mit seinem Namen verbunden sind, soll in diesem Vortrag ein aufschlussreicher Quellenfund [va bene come hai messo: io intendevo un caso per molti versi interessante, che testimonia l’attesa del 1260 sulla base degli scritti di Gioacchino] vorgestellt werden, der sich in einer Handschrift der Biblioteca civica Bertoliana von Vicenza findet, und der in der Tradition der Diagramme der „Genealogia Christi“ des Petrus von Poitiers steht.[come hai scritto va benissimo; è una versione della „Genealogia Christi“] Der Vergleich mit den echten Diagrammen Joachims ist für dieses Thema ganz grundsätzlich von Bedeutung: Es erhärtet sich nämlich der Eindruck, dass den figurae für die Kenntnis und die Verbreitung der joachimischen Lehren ein weit größeres Gewicht zukommt, als bislang angenommen: da sie eindrücklicher, klarer und letzten Endes vereinfachend waren, ermöglichten sie einen direkteren Zugang zu seiner Exegese. Diese Tendenz zur Vereinfachung bringt es aber auch mit sich, dass die figurae nicht alle Nuancen des wesentlich schriftbasierten theologischen Gedankengebäudes des kalabresischen Abtes widerspiegeln.File in questo prodotto:
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