Missaglia, F., Neue Kontrastivitat: Die prosodische Wende, in R. Saxer, S. K. (ed.), Deutsch als Fremdsprache an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, Studien Verlag, Innsbruck/Wien/München/Bozen 2001: 75- 95 [http://hdl.handle.net/10807/12639]

Neue Kontrastivitat: Die prosodische Wende

Missaglia, Federica
2001

Abstract

Die Fremdsprachendidaktik steht vor der schwierigen Aufgabe, zwischen Theorie, empirischer Forschung und den praktischen Erfordernissen im Fremdsprachenunterricht zu vermitteln. Grundlagenforschung und experimentelle Ergebnisse einerseits und gesteuerte Fremdsprachenvermittlung auf der anderen Seite stellen parallel fortschreitende Forschungs- und Arbeitsfelder dar, die in der Sprachdidaktik in der Regel nur selten zueinander finden. So werden auch die Forderungen der kommunikativen Methode nach Prosodieschulung in der sprachpädagogischen Praxis kaum rezipiert: Mit seiner ausschließlich kommunikativen (pragmatischen und handlungsorientierten) Ausrichtung hat der kommunikative Ansatz die Emotionen des Sprechers sowie die (satz)phonetischen Aspekte der zu erlernenden Sprache vernachlässigt, als ob es vom sprachlichen System zur Realisierung kommunikativer Intentionen einen direkten Weg gäbe, der von den physischen und psychischen Aspekten des Sprechens absehen könnte und in dieser abstrakten Form nicht nur das Verständnis sprachlicher Prozesse leiten, sondern auch die Form des Unterrichts bestimmen könnte. Intonation, Sprachrhythmus, Körpersprache, der Ausdruck von Emotionen beim Sprechen wurden häufig als Ergänzungen angesehen, die erst im fortgeschrittenen Stadium des Sprachunterrichts, und zwar außerhalb des Verantwortungsbereichs der institutionellen Sprachlehrstätten – Schule und Universität – ihren Platz finden würden. Um die Kluft zwischen Theorie, Empirie und Praxis im Fremdsprachenunterricht zu überbrücken, ist es notwendig didaktische Konzepte zu entwickeln, die eine gezielte Ausspracheschulung auf satzphonetischer Ebene in einen handlungsorientierten Rahmen einbetten und neuere Erkenntnisse auf dem Gebiet der Zweitsprachenerwerbsforschung – die kognitiven und emotionalen Eigengesetzmäßigkeiten des Zweitsprachenerwerbs und insbesondere des L2-Phonetikerwerbs – berücksichtigen. Diesem Aspekt ist der vorliegende Beitrag gewidmet.
2001
Tedesco
Deutsch als Fremdsprache an der Schwelle zum 21. Jahrhundert
3-7065-1640-3
Missaglia, F., Neue Kontrastivitat: Die prosodische Wende, in R. Saxer, S. K. (ed.), Deutsch als Fremdsprache an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, Studien Verlag, Innsbruck/Wien/München/Bozen 2001: 75- 95 [http://hdl.handle.net/10807/12639]
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